Montag, 10. März 2025
Sanierungsprojekt zum 30jährigen Jubiläum des Dombauvereins
Der Ölberg neben dem Speyerer Dom soll Stück für Stück Instand gesetzt werden – Paten für einzelne Figuren gesucht
Kontinuierlich fließen Zuwendungen des Dombauvereins in die Bau- und Unterhaltsmaßnahmen am
 Speyerer Dom. Sie beliefen sich in den letzten Jahren auf 130.000 Euro jährlich, wofür das
 Domkapitel sehr dankbar ist. Mit diesem Geld kann es verlässlich rechnen und so die notwendigen
 und auch dringlichen Maßnahmen verwirklichen.
 Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr, denn der Dombauverein wird 30 Jahre alt. Die
 Gründungsversammlung fand am 10. März 1995 statt. Aus diesem Anlass hat der Verein ein
 besonderes Projekt zur Förderung gesucht. Im Zusammenwirken mit dem Dombauamt wurde hierfür
 die Sanierung des Ölbergs als Jubiläumsprojekt ausgewählt.
 Der Ölberg war einst ein Kleinod gotischer Bildhauerkunst, wurde später jedoch zum großen Teil
 Opfer kriegerischer Zerstörung. Dennoch ist er noch immer ein beeindruckendes Monument
 christlicher Religiosität. Die heutige Anlage ist das Ergebnis einer Neugestaltung im 19. Jahrhundert
 und einer Restaurierung und Neuüberdachung in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
 Bereits 2024 haben im Außenbereich des Ölbergs eine Reihe von Maßnahmen begonnen, welche den
 Ölberg wieder in einen seiner Bedeutung angemessenen Zustand überführen sollten. Als erster Teil
 dieser Maßnahmen wurde die Überarbeitung der Gitteranlage realisiert. Diese ist nicht nur
 notwendig, um Schäden an der Einfassung des Ölbergs zu beseitigen, sondern auch, um den Ölberg
 selbst mit seinem reichen Skulpturenschmuck für spätere Arbeiten zugänglich zu machen. Dazu
 wurden die Gitter vollständig ausgebaut und zur Überarbeitung in die Hände eines Kunstschmiedes
 gegeben. Zudem wurden Schäden an dem Sandsteinsockel der Gitteranlage ausgebessert. Neben
 diesem ersten Schritt erfolgen Reinigungsproben für eine Anschlussmaßnahme, um das
 Figurenprogramm wieder besser zur Geltung kommen zu lassen.
 Da der Zustand der Figuren und des Berges durch die Verschmutzungen und schwarzen Krusten, die
 sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, noch nicht definierbar sind, wird die Sanierung in mehreren
 Schritten erfolgen. Zunächst wird es eine restauratorische Voruntersuchung der Figuren und des
 Berges geben. Historische Quellen belegen, dass der Ölberg eine mittelalterliche Farbfassung besaß,
 die im Laufe der Zeit aber der Verwitterung zum Opfer gefallen ist. Der Ölberg wird dahingehend
 untersucht, um mögliche Reste einer Fassung im Vorfeld sichern zu können.
 Gemeinsam mit der kirchlichen Denkmalpflege hat das Dombauamt besprochen, dass ähnlich wie bei
 der Sanierung der Vorhalle eine Figur exemplarisch gereinigt werden soll, um Rückschlüsse zum
 Schadensgrad, zur Machbarkeit der angedachten Reinigung und für weitere Überlegungen bezüglich
 des Verfahrens mit den anderen Figuren zu erhalten. Hierzu wird eine Figur ausgebaut und in der
 Werkstatt bearbeitet. Nach Ausbau der Probefigur wird ein kleines Arbeitsgerüst aufgestellt, welches
 es ermöglicht, die Bereiche des Berges besser zu begehen und zu besichtigen, um sich ein genaueres
 Bild der Schäden zu machen. Das Gerüst dient auch dazu, den inneren Dachbereich zu begehen.
 In Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen wird eine erste Reinigung mittels Heißdampf
 durchgeführt. Gegen Mitte bis Ende April soll dann die Beurteilung des Zustandes erfolgen, um
 daraus die weiteren Maßnahmen ableiten zu können. Da jede Figur andere Schadensphänomene
 zeigt, ist dies ein komplexer Prozess, welcher die Expertise verschiedener Fachpersonen erfordert.
 Einige Figuren sind mit Moosen und Flechten überwachsen, andere Figuren besitzen lediglich
 schwarze Krusten. Bei vielen Figuren fehlen Teile wie Finger oder ganze Hände. Zu klären ist der
 Umgang mit den Bestandsergänzungen und in welchem Rahmen eine stellenweise Rekonstruktion
 von Bauteilen überhaupt möglich ist. Sobald die Festlegungen getroffen wurden und die Schäden zu
 beziffern sind, können die Gesamtkosten geschätzt werden.
 Der Dombauverein sucht für die Sanierung des Ölbergs Spender, die die Patenschaft für einzelne
 Figuren übernehmen und die Arbeiten an dieser Figur ganz oder teilweise finanzieren möchten. Die
 Kosten für die Sanierung einer jeden Figur werden nach den Reinigungsarbeiten ermittelt und dem
 Dombauverein weitergegeben. Interessenten können sich mit der Geschäftsstelle des Vereins in
 Verbindung setzen (Tel. 06232 102 116 oder info@dombauverein-speyer.de). Alle Spender werden                                                                                                                                                                                               später auf einer Plakette genannt.
Diese Meldung und weitere Nachrichten von  Dombauverein
 finden Sie auf folgender Internetseite: www.dombauverein-speyer.de
 
        





