KEB

Freitag, 25. März 2022

Lessings Parabel von den drei Ringen

Eine bleibende Herausforderung der Religionen

Am 5. April 2022 befasst sich Prof. Karl-Josef Kuschel in Pirmasens mit der "Parabel von den drei Ringen". Diese berühmte Parabel aus Lessings Drama „Nathan der Weise“ (1779) sei, so die verbreitete Meinung, ein typisches Produkt der christlich geprägten, deutschen Aufklärung des 18. Jahrhunderts, das die „Toleranz“ zwischen den Religionen gefordert habe.
Prof. Kuschel, einer der profiliertesten Vertreter des interreligiösen Dialogs in Deutschland, zeigt in seinem Vortrag: An dieser Meinung ist so gut wie alles falsch. Denn eine „Ringparabel“ findet sich schon im 14. Jahrhundert. Lessing selber hat sie beim Italiener Giovanni Boccaccio gefunden. Aber sie reicht noch weiter ins europäische Mittelalter zurück.  Zugunsten der Religionstoleranz wurde sie erstmals in jüdischen Kreisen Spaniens erzählt. Lessings „Parabel“ im „Nathan“ steht also in  einer großen Tradition und fordert gerade mehr als „Toleranz“. Ihre Herausforderung gerade an Juden, Christen und Muslime lautet, um das Gute miteinander zu wetteifern. Lessing leitet damit einen Paradigmenwechsel in der Religionsfrage ein: Vom Streit zum Wettstreit der Religionen – eine bleibende Herausforderung bis heute.

Von 1995 bis 2013 war Karl-Josef Kuschel Professor für „Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs“ an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Tübingen und Ko-Direktor des Instituts für ökumenische und interreligiöse Forschung. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Ein Schwerpunkt der Publikationen ist die „Theologie des interreligiösen Dialogs“ mit besonderem Blick auf Judentum, Christentum, Islam sowie das Thema „Weltreligionen im Spiegel der Literatur.

Der Vortrag wird veranstaltet vom Arbeitskreis "Religion, Werte, Begegnung", Pirmasens in Kooperation mit der Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft der Evangelischen Landeskirche der Pfalz und der Katholischen Erwachsenenbildung Bistum Speyer.

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