Freitag, 07. Oktober 2022
Ut unum sint – Dass alle eins seien: Wie sich in Mannheims Ökumenekirche zwei Konfessionen einen Altar teilen
Zu einem Online-Vortrags- und Gesprächsabend am 24. November 2022 um 19:30 Uhr mit den Dekanen Ralph Hartmann und Karl Jung aus Mannheim lädt die Katholische Erwachsenenbildung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Nicht lang schnacken...“ ein.
„Ut unum sint“ – dieses Leitwort aus Joh 17,21 hat sich die neu eingeweihte Ökumenekirche St. Pius in Mannheim zum ganz konkreten Auftrag gemacht. Hier leben Katholiken und Protestanten gemeinsam ihren Glauben, feiern nach drei Riten – katholisch, evangelisch und byzantinisch – Gottesdienst an einem gemeinsamen Altar und teilen alle Räumlichkeiten. Ihr Zusammenleben haben sie in einer bundesweit einmaligen „ökumenischen Rahmenvereinbarung“ festgeschrieben. Was andernorts oft noch aus (finanziellen, räumlichen, …) Zwängen geschieht, passiert hier vollkommen freiwillig und mit großem Stolz auf das, was man gemeinsam erreichen kann. Betritt man die Kirche, fällt der Blick auf das prominent platzierte Taufbecken, das die Taufe als alle christlichen Konfessionen verbindendes Element in den Mittelpunkt rücken soll. Der Altar, der von drei Seiten von Kirchenbänken umschlossen und so ein Teil der Gemeinde wird, wurde aus den Vorgängeraltären der beiden Konfessionen gegossen. Und auch das Geläut der Kirche verbindet die bereits vorhandenen Glocken und zwei neue mit programmatischen Inschriften: „Ein Herr – ein Glaube – eine Taufe“ und „Wir sind eins durch ihn“. So rufen die Glocken zum ökumenischen Gebet – wenn auch ohne gemeinsames Mahl, denn dem hat Rom 2020 eine Absage erteilt. Und trotzdem lässt man sich in Mannheim davon nicht abbringen. „Das gemeinsame Abendmahl ist unser Ziel“, so die Parole des evangelischen sowie katholischen Stadtdekans, mit denen wir ins Gespräch kommen wollen. Sie führen ein in ihre Idee, ihr konkretes Gemeindeleben und zeigen, wie man darauf hinarbeiten kann, dass vielleicht irgendwann alle eins sind.
Zur Veranstaltungsreihe „Nicht lang schnacken...“: Der Reformstau in der katholischen Kirche ist groß und die Anzahl an Debatten und Wortmeldungen kaum mehr überschaubar. Es gibt Visionen, was und wie die Kirche gerne wäre, doch so richtig ins Handeln kommt die Kirche nicht – und erreicht immer weniger Menschen. Mit der Reihe „Nicht lang schnacken…“ weiten wir den Blick und stellen Personen und Institutionen vor, die bereits für eine zeitgemäße Kirche im 21. Jahrhundert stehen.
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