Klingenmünster
Pfarrei Hl. Maria Magdalena

Montag, 02. März 2020

Grußwort März 2020

Liebe Pfarrbriefleserinnen und –leser.

In den vergangenen Tagen und Wochen haben uns die unterschiedlichsten Medien über den „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland unterrichtet. Gerne möchte ich Ihnen ein paar wenige Gedanken über die Inhalte und die Ziele dieses wichtigen Prozesses an die Hand geben. Dabei beziehe ich mich auf die offizielle Webseite (www.synodalerweg.de).

Der Begriff „Synodaler Weg“ verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich Weggemeinschaft; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

In ihrem Reformdialog auf dem Synodalen Weg wollen die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ein Ziel ist, nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Die Initiative, die es in dieser Form in der katholischen Kirche noch nie gab, ist auf zunächst zwei Jahre angelegt. Die eigentliche inhaltliche Arbeit startete mit der ersten Synodalversammlung vom 30. Januar bis 1. Februar in Frankfurt. Sie ist das oberste Organ des Synodalen Wegs und zählt rund 230 Mitglieder, die für eine möglichst große Bandbreite kirchlichen Lebens stehen sollen. Schwerpunktthemen des Reformdialogs sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.

Wie eine Synode hat auch der Synodale Weg einen beratenden Charakter. Das letzte Wort bei einer möglichen Umsetzung der Beschlüsse in ihrem Bistum haben die jeweiligen Ortsbischöfe. Das soll auch die Einheit mit der Weltkirche gewährleisten und einen nationalen Sonderweg verhindern.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) gab es in Deutschland neben mehreren Diözesansynoden zwei landesweite Synoden, die die Beschlüsse des Konzils umsetzen und konkretisieren sollten. In der Bundesrepublik war dies die Würzburger Synode (1971-1975). Manche ihrer Voten wurden von Rom abgelehnt oder blieben unbeantwortet. Für die katholische Kirche auf dem Gebiet der DDR gab es von 1973 bis 1975 die Dresdner Pastoralsynode.

Björn Odendahl schreibt am 5.2.2020 auf der katholischen Internetseite (www.katholisch.de) einige interessante und bedenkenswerte Zeilen. Er schreibt: „Es waren eindrucksvolle und starke Worte, die die Benediktinerin Philippa Rath bei der Synodalversammlung formulierte. Die Ordensfrau attestierte der Kirche noch immer ein großes Angstpotenzial – bei Missbrauchsopfern, bei den Gläubigen in den Gemeinden und bei den Mitarbeitern in den Generalvikariaten. Der Auslöser sei für sie immer der gleiche: die (klerikale) Macht.
Vielleicht ist das mit die wichtigste Erkenntnis des bisherigen Synodalen Wegs: Nicht Beschlüsse und Reformen sind der erste Schritt, sondern das Durchbrechen dieses Systems der Angst. Und dieses System bröckelt gerade. Professorinnen äußern sich zum Machtmissbrauch durch Bischöfe und Priester ohne Angst um ihr "nihil obstat". Gemeindereferentinnen beklagen die fehlende Gleichberechtigung von Männern und Frauen ohne Angst vor "ihrem" Pfarrer. Und Bischöfe beklagen ohne Angst vor Rom und der Glaubenskongregation den Umgang mit Homosexuellen in ihrer Kirche. Ganz zu schweigen von den mutigen Worten derer, für deren Sexualität die Kirche heute laut Katechismus noch immer bestenfalls "Mitleid" übrig hat.“

Es wird wohl ein weiter spannender und nicht leichter „Synodaler Weg“ bestritten werden müssen, und so manches Denken muss wohl zu einem Um-Denken führen. Sicherlich sollte bei allen künftigen Diskussionen und Redebeiträgen der Geist Gottes genügend Raum finden. Auch unser tägliches Gebet darf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begleiten. Die Bischofskonferenz gibt uns dazu ein Gebetsbild an die Hand. Diese liegen in unseren Kirchen aus. Ich lade sie alle ein: nehmen wir teil an diesem Weg – als betende Schwestern und Brüder.

Das Gebet soll den Synodalen Weg begleiten, der am ersten Advent 2019 begonnen hat. Der Gebetszettel zeigt eine Emmaus-Zeichnung von Christel Holl.

Gott, unser Vater, du bist denen nahe, die Dich suchen.
Zu Dir kommen wir mit den Fragen unserer Tage,
mit unserem Versagen und unserer Schuld,
mit unserer Sehnsucht und unserer Hoffnung.
Wir danken Dir für Jesus Christus,
unseren Bruder, unseren Freund und unseren Herrn.
Er ist mitten unter uns, wo immer wir uns in seinem Namen versammeln.
Er geht mit uns auf unseren Wegen.
Er zeigt sich uns in den Armen, den Unterdrückten, den Opfern von Gewalt,
den Verfolgten und an den Rand Gedrängten.
Wir bitten Dich:
Sende uns den Heiligen Geist, der neues Leben schafft.
Er stehe unserer Kirche in Deutschland bei
und lasse sie die Zeichen der Zeit erkennen.
Er öffne unser Herz, damit wir auf Dein Wort hören und es gläubig annehmen.
Er treibe uns an, miteinander die Wahrheit zu suchen.

Er stärke unsere Treue zu Dir und erhalte uns in der Einheit
mit unserem Papst und der ganzen Kirche.
Er helfe uns, dass wir Deine Gerechtigkeit
und Deine Barmherzigkeit erfahrbar machen.
Er gebe uns die Kraft und den Mut, aufzubrechen und Deinen Willen zu tun.
Denn Du allein bist das Licht, das unsere Finsternis erhellt,
du bist das Leben, das Gewalt, Leid und Tod besiegt.
Dich loben wir, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Pfarrer Marco Gabriel

Diese Meldung und weitere Nachrichten von Pfarrei Hl. Maria Magdalena
finden Sie auf folgender Internetseite: www.pfarrei-klingenmuenster.de

Artikel teilen:

Treffer 783 bis 13 von 13
Blieskastel
Pfarrei Hl. Franz von Assisi
09.01.20

Ein großes Dankeschön!!!

...an die Sternsinger*innen unserer Pfarrei
Blieskastel
Pfarrei Hl. Franz von Assisi
20.12.19

Schlesien

Pfarrwallfahrt 2020
Bobenheim-Roxheim
Pfarrei Hl. Petrus
07.11.20

Weihnachtsausstellung "online"

Herzlichen Einladung - schauen Sie rein!
Bobenheim-Roxheim
Pfarrei Hl. Petrus
12.12.20

Abgesagt - Krippenausstellung in Bobenheim

vom 12. bis 20. Dezember 2020 findet leider nicht statt
Treffer 783 bis 34 von 34
Treffer 783 bis 103 von 103
Treffer 783 bis 66 von 66
Treffer 783 bis 105 von 105
Treffer 783 bis 66 von 66
Homburg
Pfarrei Hl. Johannes XXIII.
11.11.14

Jakobswege in der Pfalz

Kleinode entlang der Nordroute: Begegnung zwischen Vergangenheit und...
Homburg
Pfarrei Hl. Johannes XXIII.
20.11.13

„Kirche hat ihren Platz an der Seite der Armen“

Gast von den Philippinen: Erzbischof Quevedo baut in der Seelsorge seiner Diözese...
Treffer 783 bis 784 von 784
Treffer 783 bis 52 von 52
Treffer 783 bis 63 von 63
Treffer 783 bis 48 von 48
Treffer 783 bis 69 von 69
Ludwigshafen
Dekanat Ludwigshafen
20.01.23

Selbstfürsorge für Helfende

Wie der Alltag mit Schutzsuchenden gelingen kann - Vortrag im HPH am 26. Januar...
Ludwigshafen
Dekanat Ludwigshafen
20.01.23

"Es gibt Not in Ludwigshafen, der man sich stellen...

Gesamtkirchengemeinde Ludwigshafen spendet 15.000 Euro-für „Mahlze!t LU“ des...
Treffer 783 bis 22 von 22
Maikammer
Pfarrei Maria, Mutter der Kirche
28.09.20

Neue Themenblöcke in der Bücherei Venningen

Zum Thema "Das tut mir gut!" haben wir eine Auswahl von Büchern für Sie...
Maikammer
Pfarrei Maria, Mutter der Kirche
19.09.20

„Durchkreuzte Kerwe“

Bei strahlendem Sonnenschein waren am vergangenen Wochenende viele Menschen...
Treffer 783 bis 60 von 60
Schifferstadt
Pfarrei Hl. Edith Stein
06.11.21

Kleiner Lichtblick in der Dunkelheit

Das Fest St. Martin wird in den drei katholischen Gemeinden der Pfarrei...
Schifferstadt
Pfarrei Hl. Edith Stein
06.11.21

Besonderheit zum Edith-Stein-Jahr der Pfarrei: DIE...

Film im Rex-Kino-Center am 16.11.2021, 19:30 Uhr - Originaltitel "Siódmy pokój",...
Treffer 783 bis 45 von 45
Treffer 783 bis 107 von 107