Mittwoch, 22. Mai 2019
Volle Tagesordnung bei der Sitzung des Dekanatsrats
Mit einem Gebet zur Aktion „maria 2.0“ eröffnete Dekan Alban Meißner die vorletzte Sitzung des Dekanatsrats vor den Gremienwahlen im November. Es war passend gewählt zum Hauptthema, mit dem sich das Gremium beschäftigte: die Missbrauchsstudie und die Schlussfolgerungen daraus.
Zu diesem Thema war Christine Lormes, Präventionsbeauftragte im Bistum Speyer, zu Gast. Sie informierte das Gremium über die Schritte zur Aufarbeitung des Missbrauchs sowie zur Verbesserung der Prävention im Bistum, zu denen unter anderem Schulungen und Fortbildungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen.
Dr. Karl Kunzmann verwies in der anschließenden Fragerunde und Diskussion auf die bundesweite Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche (MHG-Studie) und betonte: „Es gibt Strukturen in der katholischen Kirche, die Missbrauch begünstigt hat und begünstigt.“ Das sei schon seit Langem bekannt, „aber jetzt gibt es die Chance, an diesen Strukturen etwas zu verändern.“
Positiv: 72-Stunden-Aktion und fair-trade-town
Ein deutlich fröhlicherer Punkt auf der Tagesordnung war die bevorstehende 72-Stunden-Aktion, auf die Jugendbildungsreferent Gunter Straub hinwies. Neun Gruppen engagieren sich im Dekanat Ludwigshafen, die ganz unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen haben. „Diese Aktion zeigt, was die Kirche auch zu bieten hat“, so Straub, und Dekan Meißner bedankte sich schon jetzt bei den Jugendlichen für die Teilnahme an dieser „großartigen Aktion“.
Ein weiteres positives Beispiel für das Engagement der Kirche ist die Beteiligung an der Bewerbung der Stadt Ludwighafen für den Titel „fairtrade-town“. Claudia Möller-Mahnke vertritt das Dekanat in der Steuerungsgruppe, die die Bewerbung vorbereitet. So wird sich die Stadt auch in diesem Jahr wieder an der Fairen Woche im September beteiligen, die den Scherpunkt „Geschlechtergerechtigkeit“ hat. Auch katholische Gemeinden und Gruppierungen sind aufgerufen und eingeladen, sich daran zu beteiligen.
Vorausschau
Der Dekanatsrat richtete auch seinen Blick in die Zukunft, genauer auf Pfingsten 2020. Dann soll es in der Stadt eine ökumenische Nacht der offenen Kirchen geben. Auch hierzu sind alle Interessierten eingeladen, Angebote zu entwickeln, so Dekan Alban Meißner.
Während das auf Zustimmung stieß, war es bei einem Vorschlag von Dominik Therre aus der Pfarrei Hl. Edith Stein anders: Er regte an, eine zentrale Fronleichnamsprozession aller fünf Pfarreien zu planen. Es sei „ein starkes Zeichen dafür, dass es uns gibt“, meinte er. Aus anderen Pfarreien regte sich jedoch Widerspruch: Solange Fronleichnam in den Pfarreien noch gut organisiert werden könne, bestehe keine Notwendigkeit, das Fest zentral zu feiern.
Dem hielt Maria Heitz, ebenfalls aus Hl. Edith Stein, entgegen: „Wir müssen nicht immer warten, bis etwas kurz vor dem Einschlafen ist! Wenn wir alle gemeinsam auf die Straße gehen, dann machen wir Kirchen sichtbar. Denn wen interessiert es denn noch, dass wir die Monstranz durch die Straßen tragen?“ Doch auch dieses Argument führte nicht dazu, über eine gemeinsame Prozession nachzudenken.
Neuer Prodekan gesucht
Seit dem Ruhestand von Pfarrer Josef Steiger ist die Stelle des Prodekans vakant. Der Dekanatsrat war aufgerufen, einen Nachfolger zu wählen. „Eigentlich“, gab Pfarrer Dr. Udo Stenz zu bedenken, „wäre diese Wahl gar nicht nötig. Wir Pfarrer haben ein gutes Miteinander und helfen uns gegenseitig aus und unterstützen auch den Dekan, wenn es nötig ist.“ Prinzipiell gab ihm Dekan Meißner mit dieser Einschätzung recht. Dennoch wünscht er sich zur Entlastung einen gewählten Stellvertreter. Die Wahl dieses Priesters muss jedoch erst von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bestätigt werden.
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