Bobenheim-Roxheim
Pfarrei Hl. Petrus

Montag, 01. Februar 2021

Grußworte Februar 2021

Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt Herausforderungen, die bleiben über die Jahrhunderte gleich. Eine dieser Herausforderungen stellt sich in besonderer Weise dem Prediger oder der Predigerin. Wie kann es mir gelingen, meinen Zuhörerinnen und Zuhörern eine wichtige Einsicht zu vermitteln? Und sofort gesellt sich eine Befürchtung hinzu. Wie kann mir dies gelingen, ohne meine Zuhörerinnen und Zuhörer in einen Dämmerschlaf zu versetzen? Moralpredigten, dies gehört zur Erkenntnis eines jeden Predigenden, fördern den Schlaf, nicht die Aufmerksamkeit und das erhoffte Beherzigen. So ernüchtert, schließe ich meine Augen. Überfällt mich gerade die gleiche Schläfrigkeit, die ich bei meinen Hörerinnen und Hörern befürchte?

Vor mir erscheint ein Engel. Ich werde von ihm geführt, durch die Zeiten und durch die Räume. Wundersam finden wir einen Platz in einer Kirche. Ich brauche meinen Begleiter nicht zu fragen, denn ich weiß, dass wir in einem mittelalterlichen Gotteshaus gelandet sind. Das Gelächter, das sich um mich erhebt, weckt meine Aufmerksamkeit. Wie durch Zauberhand verstehe ich den Prediger, der auf der Kanzel im Kirchenschiff steht. Er lacht mit den Anwesenden um die Wette und wird nicht müde, noch einen - ich gestehe es - derben Schwank zum Besten zu geben. Da der Prediger mit allerhand Begabungen gesegnet scheint, tauchen junge Alumnen auf, die, als Mann und Frau verkleidet, die grotesken Begebenheiten übertrieben und mit sichtlicher Spielfreude darstellen. Es bedarf all seiner Autorität, um die Zuhörenden von einem spontanen Tanz abzuhalten, den sie angesichts der Torheit der so vorgeführten und als Ausdruck ihrer eigenen Tugendhaftigkeit beginnen wollen.

Mein Engel hat mich verlassen und ich habe meine Augen wieder offen. So sehr es einem Traum- und Wunschbild zu entsprechen vermag, es war die Realität der Gläubigen in den mittelalterlichen Kirchen und in ihren Gottesdiensten. Hier wurde Unterhaltung geboten, aber auch Unterwürfigkeit in die bestehenden Ordnungen gefordert. Wer wollte schon so sein, wie seine so verderbte und anrüchige Nachbarin? Oder wie sein Zunftgenosse, der sich nicht an die Regeln des Anstandes, also die Normen seiner Zunft hielt? Wer wollte sich schon als gierig oder hintertrieben vorgeführt sehen?

Das Verkehrte, so die tiefe Einsicht in die Psyche des Menschen, stellt ihm das vermeintlich Richtige noch deutlicher vor Augen. Und was verkehrt und was richtig war, dies war vorgegeben, durch die Autoritäten festgelegt, entsprach dem göttlichen Plan und seinem Willen. Ja, liebe Leserin, lieber Leser, es gibt Herausforderungen, die bleiben über die Jahrhunderte gleich. Ich denke, wir spüren sie in diesen Monaten besonders deutlich. Viele werden eine Zeit erleben, in der ihnen das unbeschwerte Treiben und ausgelassene Feiern des Faschings, des Karnevals oder der Fastnacht verboten sind. Eine Zeit, in der die verkehrte Welt neu und sehr intensiv in unser aller Bewusstsein rückt. Eine verrückte und verkehrte Welt, die wir schon so viele Monate durchleben.

Eine Welt, die ‚verkehrt‘, die ‚verrückt‘ erscheint, und darin Menschen, die lautstark alles als verkehrt und andere als verrückt erklären. Eine Realität, die vielen ‚das Lachen im Halse‘ ersticken lässt. Wir stehen vor Herausforderungen, die nicht zum Verdrängen und zum Schlafen motivieren dürfen, sondern zu einem beherzten Umdenken und verantwortungsvollem Handeln. Ich fühle mich wieder zurückversetzt in eine ferne Zeit, die im Verrückten und Närrische die Motivation zu einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Verhalten erkannte. Einem Denken und Tun, das aus der Verantwortung vor Gott gelebt und gestaltet wird.

Ich hoffe, dass Sie noch nicht eingeschlafen sind. Ich wünsche uns, dass unsere Augen nicht müde, sondern wach bleiben in dieser Welt. Ich ersehne mir, dass wir als freie Kinder Gottes in der Lage sind, über das Verrückte zu lachen, damit wir erkennen, dass für so viele Menschen diese so verkehrte Welt nicht zum Lachen ist.

Mein Engel zupft mich, ich bin ganz aufmerksam und er flüstert ganz leise. Ich lächle über mein Gesicht und stimme ihm verhalten zu. Wie gut erscheint es in dieser Zeit, den Verrückten zu trotzen und den Übergeschnappten in ihr Gesicht zu lächeln. Wir Menschen machen diese Welt so verrückt und mit Gottes Hilfe vermögen wir sie, so meine Hoffnung, in eine rechte und richtige Orientierung zu bringen. Dass dies nicht im Schlaf möglich ist, werden sie wohl alle nachvollziehen können.

Ich wünsche Ihnen gemeinsam mit dem Pastoralteam Frau Sabrina Lingenfelder-Faber und Pfarrer Michael Baldauf, den Sekretärinnen Frau Christine Kapper und Frau Benita Vogel, Frau Martina Ulrich in der Verwaltung, diese wache Aufmerksamkeit.

Mit den herzlichsten Segenswünschen
Markus Hary, Pfarrer

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