Samstag, 03. Oktober 2020
Im Aufbruch
Traditionell lädt die Pfarrei Hl. Cäcilia in Ludwigshafen am Tag der Deutschen Einheit zu einer Matinée mit Musik und geistlichen Worten ein. In diesem Jahr wurde nicht nur an die deutsche Wiedervereinigung vor 30 Jahren erinnert, sondern auch Pfarrer Dr. Udo Stenz verabschiedet. Er wechselt nach Queidersbach.
„Allem Anfang wohnt ein Zauber innen“ – mit dieser Gedichtzeile von Hermann Hesse eröffnete der neue Pfarrer der Pfarrei Hl. Cäcilia, Dominik Geiger, die geistlichen Beiträge zur Matinée. Gleich drei Anfänge verknüpfte er mit der Veranstaltung in der Kirche St. Josef in Friesenheim: Zum einen den 30. Jahrestag der deutschen Einheit, den Neuanfang von Pfarrer Udo Stenz in Queidersbach und nicht zuletzt seinen Neuanfang in Ludwigshafen. Abschied und Neuanfang – das seien zwei Seiten einer Medaille. „Gott ist es, der jeden Anfang schenkt und den Zauber in Neuanfänge hineinlegt“, sagte Geiger.
Auch Dekan Alban Meißner erinnerte an die Deutsche Einheit, die für ihn ein Wunder sei, verbunden mit dem Erstaunen, dass dieses Wunder bis heute anhalte. „Die deutsche Einheit beeinflusst meinen Glauben und die Hoffnung, dass noch heute Wunder geschehen können“, sagte er. Für ihn ist die Deutsche Einheit nicht nur ein politisches und historisches, sondern auch spirituelles Ereignis.
Anschließend dankte er Udo Stenz für seine Arbeit in Ludwigshafen. „Du bist ein integrierender Mensch, gehst auf die Menschen zu und vermagst Kompromisse herbeizuführen“, würdigte er den scheidenden Prodekan. Dass Bischof Karl-Heinz Wiesemann Udo Stenz persönlich gebeten habe, das Pfarramt in Queidersbach zu übernehmen, zeige deutlich, dass es sich nicht um eine ganz einfache Aufgabe handle. „Als Pfarrer im Hemshof bist du frei von jedem Rassismus-Verdacht“, betonte der Dekan.
Pfarrer Udo Stenz verglich die Kirchenfenster mit ihren bunten Glasstücken, die das Sonnenlicht brechen und vergängliche Bilder an die Wände werfen, mit unserem Leben: „Alles ist im Fluss, nichts kann festgehalten werden“, sagte er. Kirche sei wie ein Raum, in dem Begegnungen mit dem möglich seien, der uns übersteige und uns trage. „Ich habe diesen Raum der Kirche, der offen ist für Menschen, hier in Ludwigshafen erleben dürfen. Ich bin dankbar dafür, dass ich auch ein bisschen daran mitbauen durfte“, blickte er auf seine acht Jahre als Pfarrer in Ludwigshafen zurück. Sein Dank galt auch den Wegbegleitern der anderen christlichen Kirchen, die alle zu seiner Verabschiedung gekommen waren.
Die Kirchenfenster waren auch ein musikalisches Thema der Matinée. Dr. Elke Voelker spielte auf der Orgel Auszüge aus Siegfried Karl-Elerts Werke „Kathedralfenster“. „The Twiolins“, das Violinduo Marie-Luise Dingler und Christoph Asmu, spielten Progressive Classical Music. Neben modernen Stücken spielten sie auch Vivaldis Vier Jahreszeiten - auch das ein Stück voller Neuanfänge. (Bild und Text: rad)
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