Donnerstag, 30. April 2020
Impuls für Donnerstag, den 30. April
Wer tritt ein für das Wohl der Schwächsten? Und wer definiert, ab wann das Wohl des Ganzen gefährdet ist?
Das Leben zu schützen ist nicht das absolut Wichtigste, wenden im Augenblick Verantwortliche unseres öffentlichen Lebens ein. Damit wird eine uralte Diskussion angestoßen. Darf der getötet werden, der das Leben eines anderen bedroht? Gibt es den gerechten Krieg? Am 8. Mai erinnern wir uns an das Ende des 2. Weltkriegs vor 75 Jahren. Mit großen Opfern, unzähligen Toten wurde Hitler-Deutschland besiegt. Es war der Tag der Befreiung.
Unserer Gesellschaft heute steht wieder vor einem Dilemma. Um das Wohl des Ganzen zu erhalten, kann es dazu kommen, dass man nicht das Leben jedes Einzelnen schützen kann. Daher müsste ganz genau hingeschaut werden, was denn das Wohl des Ganzen ist oder ob da und dort eher das Wohl bestimmter Gesellschaftsgruppen gemeint ist. Wer tritt ein für das Wohl der Schwächsten? Und wer definiert, ab wann das Wohl des Ganzen gefährdet ist?
Daher kann ich gut nachvollziehen, dass viele in unserer Gesellschaft im Augenblick dazu neigen – obwohl es für manche eine Zumutung ist – nicht zu schnell die Zügel zu lockern, sondern die Schnelligkeit der Verbreitung des Virus weiter zu drosseln, um nicht mit aller Wucht in das oben beschriebene Dilemma zu rutschen. Das würde uns noch mehr zerreißen.
Gebet:
Du, Gott, du bist da. Schenke uns deine Weisheit, unterschiedlichste Interessen verbinden zu können. Schenke uns deine Stärke, um Verzicht und Rücksichtnahme auszuhalten. Schenke uns deinen Mut, um Stimme für die Schwächsten zu sein. Schenke uns deinen Geist der Unterscheidung, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen. Lass uns den Sinn für das Ganze und das Wohl aller bewahren.
Segen:
Du, Gott, segne und behüte uns. Segne uns mit deinem Geist. Lass uns offen bleiben für dich und deine Kraft, die Leben schützt. Lass uns einander zum Segen werden.
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