Germersheim
Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini

Donnerstag, 25. September 2014

Gemeinde verabschiedet Schwester Lieselotte als Leiterin der Kita in Sondernheim

Mehrere Generationen Sondernheimer Kinder hat sie begleitet: 23 Jahre leitete Schwester Liselotte Kulzer den Kindergarten St. Johannes der Täufer im Germersheimer Stadtteil. Mit einem Dankgottesdienst ist die Erzieherin und Ordensfrau am 12. September in den Ruhestand verabschiedet worden, freilich nur als hauptberufliche Kita-Leiterin. In der Gemeinde arbeitet sie ehrenamtlich mit, wie sie bisher schon über den Kindergartenbereich hinaus tätig war. „Für das Altenteil sind Sie noch viel zu jung“, wandte sich Dekan Jörg Rubeck schmunzelnd an die Mallersdorfer Schwester. So fühlt sie sich auch selbst nicht, wie die 67-Jährige betont. „Ich bin nicht krank, Gott sei Dank, also kann ich noch vieles tun.“ Jetzt ausgeschieden zu sein, war aber die richtige Entscheidung, sagt sie: „Ich wollte einfach Platz machen für Jüngere.“ Bisher schon war Schwester Liselotte in der Sakristei, im Liturgiekreis, im Familiengottesdienst-Team sowie im Kirchenchor aktiv. „Das bleibt natürlich so.“ Zusätzlich will sie sich in die Krankenkommunion vor Ort und in die Taufelternkatechese einbringen und eine Krabbelgruppe gründen. „Was mit Glaubensweitergabe zu tun hat, interessiert mich.“ Neben der religiösen Bildung, der Gestaltung kirchlicher Feste für Kinder wie Eltern gleichermaßen, spielte die Begleitung und Stärkung der Kinder im Beruf eine wichtige Rolle: „Wenn man die Kinder annimmt, sie wertschätzt, dann fördert das ihr Selbstbewusstsein.“ Mehr als 650 Kinder habe die Ordensfrau mit Liebe begleitet, so Dekan Rubeck. „Sie haben unser Gemeinwesen, Sie haben Sondernheim liebevoller und menschlicher gemacht.“ Den Wahlspruch der Mallersdorfer Schwestern habe sich die beliebte und stets freundliche Ordensfrau dafür zu Eigen gemacht: „Caritas Christi urget nos“, „die Liebe Christi drängt uns“. Erzieherin war ihr Traumberuf, verrät Schwester Liselotte. Erlernt hat sie ihn in einer Schule der Mallersdorfer Schwestern. „Und dann bin ich beim Orden hängen geblieben“, erzählt sie lachend. Mit 21 Jahren trat sie ein. Schwester Liselotte stammt aus dem Bayrischen Wald, lebt aber schon seit 1970 in der Pfalz. Zunächst arbeitete sie 21 Jahre im Pfarrkindergarten von Waldsee, davon 15 Jahre als Leitung. Zweite Pfälzer Station war 1991 Sondernheim, wohin sie gemeinsam mit ihrer Mitschwester Tamara kam, die jetzt weiterhin im Kindergarten St. Johannes tätig ist. Als die beiden nach Sondernheim zogen, waren sechs Ordensfrauen im Dorf, zwei sind es heute. Schwester Liselotte hofft, dass das Schwesternhaus noch lange erhalten bleibt. „Es ist schon eine wichtige Station, hier an Nardinis Geburtsstätte.“ Mit einem Zitat des Ordensgründers der Mallersdorfer Schwestern verabschiedete sich Liselotte Kulzer beim Gottesdienst von Mitarbeitern, Pfarreiverantwortlichen, Eltern und Vertretern der Stadt: „Nichts vermag ich aus eigener Kraft, alles ist ein Geschenk.“ Ihre Nachfolge hat bereits am 1. August Andrea Keller aus Sondernheim angetreten.

Quelle: Der Pilger

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