Germersheim
Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini

Montag, 18. September 2017

Bildergalerie: Sondernheimer Schwestern sagen „Servus“

Nach 111 Jahren geht am 30. September im Germersheimer Stadtteil eine Ära zu Ende: Die beiden Ordensfrauen Tamara (64) und Lieselotte (70) ziehen an ihre neue Arbeitsstelle im Allgäu-Kurort Bad Wörishofen um. In Sondernheim ist damit die Niederlassung der Mallersdorfer Schwestern Geschichte. Die beiden haben keine Nachfolgerinnen, weil dem Schwesternorden der Nachwuchs fehlt.

Am 17. September sind die beiden Schwestern mit einem Familiengottesdienst in der Kirche St. Johannes der Täufer und einem Fest verabschiedet worden. Die beiden Ordensfrauen freuen sich zwar nach eigenem Bekunden auf ihre neue Arbeitsstätte – aber ganz ohne Tränen fiel der Abschied nicht aus. Viele Eltern und Kinder aus dem katholischen Kindergarten waren gekommen, denn Lieselotte und Tamara hatten viele Jahre lang die Leitung der Einrichtung inne. Die beiden waren hochgeschätzt: Eine Mutter würdigte in Reimform, dass die beiden die Tochter und die Enkelin mit großgezogen haben. Pfarrer Jörg Rubeck, der den Gottesdienst leitete, und die „Chefin“ der Ordensfrauen, Generaloberin Jakobe Schmid aus dem Kloster Mallersdorf betonten, dass der Abschied auch Anlass zur Dankbarkeit sei, für all das, was die beiden letzten Sondernheimer Schwestern und ihre viele Vorgängerinnen geleistet hatten.

„Auf zu neuen Wegen“ war die Feier überschrieben, das Wegmotiv war ein tragendes Element, etwa  in einem Anspiel der Messdiener zur Lesung, in dem deutlich wurde, wie Engel Begleiter durchs Leben sind. Die beiden Ordensfrauen waren in Sondernheim „wie Engel, für Kinder, Ältere und Bedrängte, zuletzt für Menschen, die zu uns geflüchtet sind “, sagte Pfarrer Rubeck. „Wir wünschen Euch, dass ihr an eurem neuen Ort wieder Engel für andere seid, und dass ihr auch selbst Engel als Begleiter habt“, sagte Pastoralreferentin Irina Manck, gefolgt von einem langen Applaus. Symbolisch dafür stand ein Geschenk des Gemeindeausschusses Sondernheim: Zwei Schatzkisten mit vielen Blättern in Form eines Engelsflügels, auf dem die Kirchenbesucher später persönliche Wünsche und Segenssprüche schrieben. Am Ende der Messfeier sprach Pfarrer Rubeck über die beiden Schwestern einen besonderen Wegsegen.

Die Verabschiedung belegte die ökumenische Verbundenheit der beiden Kirchen am Ort: Dem Projektchor für den Abschiedsgottesdienst gehörten Kirchenchor und Singgruppe aus der katholischen Gemeinde sowie der protestantische Kirchenchor an. Die protestantische Gemeinde hatte sich außerdem am Abschiedsgeschenk beteiligt. Die beiden Ordensfrauen erhielten jede einen digitalen Bilderrahmen nebst einer Speicherkarte mit hunderten Bildern aus ihrer Zeit in Sondernheim. Die protestantische Pfarrerin Anita Meyer würdigte die beiden Schwestern mit den Worten: „Sie haben viele Spuren hinterlassen in den Herzen der Sondernheimer.“ Bürgermeister Marcus Schaile und Ortsvorsteher Friedrich Rentschler dankten den beiden für ihren Dienst an der Gemeinschaft und schauten wehmütig auf die Ära der Schwesternstation in Sondernheim zurück. Thomas Schelter vom Gemeindeausschuss, der durchs Programm führte, hob besonders die Bescheidenheit der Schwestern hervor: „Sie waren immer da, und immer im Hintergrund, immer bei der Arbeit.“ Norbert Starck vom Kirchenchor lobte die beiden für ihre Mitgliedschaft im Chor. Und Thorsten Rheude vom Arbeitskreis Mission der Gemeinde hatte noch ein besonderes Geschenk: Eine Spende von 2000 Euro, die Hilfsprojekten des Klosters Mallersdorf zukommen.

Auf die künftige Heimat der gebürtigen Bayerin Lieselotte und der Pfälzerin Tamara wies das anschließende Fest auf dem Platz hinter der Kirche hin. Unter dem Motto „Sunnemer Oktoberfest“ war weiß-blau dekoriert, es wurde original Mallersdorfer Klosterbier aus dem Fass gezapft, Damen in Dirndln reichten Weißwürste und Brezel. Für die Gaudi sorgte das „Sunnemer Männerballet“, dessen „Burschen“ in Lederhosen und Bayernhüten auftraten. Die Herzen rührten indessen die Kinder des katholischen Kindergartens an, die mit mehreren Liedern die Ordensfrauen verabschiedeten.

In Bad Wörishofen werden die beiden nicht mehr wie die vergangenen Jahrzehnte in einem gemeinsamen Haus leben. „Aber wenigstens ist es in einer Stadt“, so Schwester Lieselotte. Sie wird in einem Haus mit älteren Ordensfrauen für deren Versorgung und Bewirtung zuständig sein und dort mitleben. Schwester Tamara hingegen wird in einem ordenseigenen Kurhaus in der Betreuung der Patienten mitarbeiten, und zwar sowohl bei den Kneipp‘schen Anwendungen als auch in seelsorglich-spirituellen Angeboten für die Kurgäste. Daher muss sie nun nochmal die Schulbank drücken und in Fortbildung gehen. „Ich blicke nach vorn, hier ist alles getan, und in Wörishofen sind wir ja auch mitten in der Natur.“ Für die beiden zählt auch, dass sie künftig täglich für Gottesdienste, zu Gebetszeiten und Meditationen viel mehr Zeit haben werden.

 

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