Mittwoch, 13. Mai 2020
Vorsicht, Ansteckungsgefahr
"Lebe ich ansteckend?" - Dieser Frage geht Pfarrer Udo Stenz in seinem Impuls nach.
Liebe Mitchristen,
in diesen Zeiten werden uns neue Begriffe wie z. B. „Infektionsgeschehen“, „Herdenimmunität“ oder „Reproduktionsfaktor“ vertraut. Ver-kürzt ausgedrückt, besagen sie, dass sich etwas (das Coronavirus) schnell verbreitet, dass eine gewisse Entspannung der Lage eintreten könnte, wenn ein großer Teil der Bevölkerung infiziert ist, und dass die Zahl derer, die jemand Infiziertes ansteckt, von großer Bedeutung ist. Die Problematik ist ernst und umstritten. Und doch klingt sie mit anderen Vorzeichen in dem an, wie die Apostelgeschichte die Zeit nach der Auferstehung Jesu beschreibt und was wir von der jungen Kirche wissen: Das Evangelium ist hoch „ansteckend“.
Denn die Menschen erfahren, wie die Botschaft von der Auferstehung ihrem Leben Licht bringt und ihm einen neuen Sinn gibt. Sie nehmen es an, und je mehr das tun, desto mehr Kraft hat es. Und der „Reproduktionsfaktor“ ist sehr groß. Die Kirche, die „Herde“ Jesu Christi, wächst sehr schnell. Auch wenn wir als Kirche derzeit die notwendigen Einschränkungen zum Schutz vor dem Coronavirus mittragen, so ist es auch unser Anliegen, dadurch die „Ansteckung“ mit dem Evangelium nicht zu verhin-dern, sondern – im Gegenteil – vielleicht neue Wege zu finden, es den Menschen zu „übertragen“. Da ist jede und jeder Einzelne gefordert. Die Frage, die wir uns aktuell stellen können, könnte also heißen: Lebe ich ansteckend? Mit Blick auf das Virus müssen wir alles tun, um NEIN zu sagen. Was das Evangelium angeht, ist die gegenteilige Antwort die wünschenswerte: ein klares JA!
Ihr Pfarrer Udo Stenz
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