„Grad salääds“*

(Foto: pixaby)

Büttenrede von Gregor Müller

Auch dieses Jahr gabs Faschingsorden,

doch wo wir sonst in wilden Horden

feiern wie toll in Hall und Saal

ist dieses Jahr nur Heul und Qual.

Denn statt Maskenball und Schunkelrunde

tragen die Maske wir nun vorm Munde.

Nach Party ists uns nicht zumut

denn vielen geht es gar nicht gut.

Wir werfen lieber nicht Kamellen

wenn Zahlen in die Höhe schnellen.

Und sind die Krankenhäuser voll,

dann feiern wir lieber nicht so doll.

Und statt dila hei und allez- hopp**

bewahren wir nen kühlen Kopp.

Wir brauchen auch keine Kunst-Perücken,

denn lange Haare nun uns schmücken.

Doch diese Botschaft ist des Narren erste Pflicht:

„Vergesst auch im Dunkeln die Freude nicht.“

Denn dies soll immer uns Jecken lenken:

Das Wichtigste ist Frohsinn schenken.

Wo sonst doller Kopf nach Bier und Schnaps

freut nun ein Anruf Mutti und Paps.

Zuallererst die Alten schützen,

wie könnten wir Jungen ihnen nützen:

Ausführen mal des Nachbars Waldi,

Und Einkaufdienst für sie bei Aldi.

 Wie wichtig ist der Optimist,

weil der auch nicht die Hilf vergisst.

Denn riesig ist der Nörgler Schar,

der Schimpfstoff, der ist niemals rar.

Querdenker, Nazis und andere Deppen

tun von Demo zu Demo steppen,

verkünden dass Impfen und Bill Gates

schlimmer sei als Corona, AIDS.

„Weg mit der Corona-Diktatur“,

so schreit die dumme Masse nur.

Und wie ist deren Gehirn doch krank,

vergleichen sich mit Anne Frank.

Wie schlimm dies in deren Ohren hallt,

die wirklich Opfer von Gewalt.

Welch Hohn ist dieses dumm Geläster

in den Ohren einer Krankenschwester,

die Tag für Tag und gerade eben

kämpft um jedes Menschenleben.

Und deren Gehalt ist nicht der Brüller

verglichen mit dem von Thomas Müller,

der frisch frisiert und top gestylt

über den Fußballplatze eilt.

Und aufs Verbot von Auslandsreisen

tut doch ein  Manuel Neuer scheißen,

was kümmert einen Fußballkapitän

so eine dumme Quarantän.

Das Virus gibt schnell auf, entnervt,

weil jeden Angriff er entschärft.

Der Mensch ist doch mit Aff verwandt.

Doch da hilft nur des Mensch- Verstand!

Die Amis haben´s endlich auch kapiert

und ihren Donald abserviert.

Drauf stürmen seine Schergen ach wie hohl

das Parlament im Kapitol.

Was ist aus diesem Land geworden,

dass wüten solch brutale Horden

und ganz am Schluss ein Büffelmann

auf Präsidenten`s Stuhl sich setzen kann.

Doch weht ab jetzt ein andrer Wind

der junge Biden macht geschwind.

„America first“, das muss jetzt runter

alles wird weiblicher nun und bunter

Wo eben noch die Proud boys ohn jeglich Hirn

da stehen nun Brautjungern im schicken Zwirn.

Auch wir brauchen statt der Mutation

zu allererst ne Mut-Nation.

Drum gebt aufeinander acht,

damit sonst nicht das Virus lacht.

`Wenn jeder getan was er konnt,

sehn wir das Licht am Horizont.

Dilahei, allezhopp, helau und alaf

*Saarländisch: Gerade erst recht

**Oberbexbacher und Bexbacher Faschingsruf

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