Mittwoch, 30. Juni 2021
Auf dem Weg zum neuen Menschen

Unsere Firmlinge in St. Josef Ballweiler zusammen mit Viviane Gummel, Liane Häfelinger. P. Hieronim, Spiritual Martin Seither und P. Mateusz.

Unsere Firmlinge in der Schlosskirche Blieskastel zusammen mit Viviane Gummel, P. Mateusz. Spiritual Martin Seither, Pfarrer Mathias App, P. Hieronim und Gemeindereferent Joachim Schindler.

Die Firmung zählt mit der Taufe und Erstkommunion zu den Initiationssakramenten. Das bedeutet, dass man mit allen drei Sakramenten immer mehr in die christliche Gemeinschaft und in den Glauben hineinwächst, zu einem neuen Menschen in Gott wird. Bei der Taufe (-als „Eingangstor“ unserer Beziehung mit Gott-) haben noch die Eltern entschieden. Die Erstkommunion (-Eucharistie, als Wegzehrung / Stärkung / Verbindung zu Gott / Tischgemeinschaft mit Jesus in vielen Momenten unseres Lebens-) wird noch größtenteils von den Eltern und Kindern gewünscht und als schönes Familienfest gefeiert. Schließlich kommt die Firmung, als Vollendung der Taufe….vollkommen ein neuer Mensch in Gott werden. Bei der Firmvorbereitung geht es um die Bereitschaft, sich bewusst mit dem eigenen Glauben und dem verantwortetem Christ sein auseinander zu setzen. Die Jugendlichen werden langsam erwachsen und religionsmündig, was wir ernst nehmen, auch wenn sich dann nur noch einige Firmlinge anmelden und auf diesen Weg einlassen. Bei der Firmung bekennen sich die Jugendlichen öffentlich zu ihrem Glauben und werden in einer besonderen Weise mit dem Heiligen Geist beschenkt. Sie werden zu neuen Menschen in Gott, im Geiste Jesu. Sie werden enger im Glauben und mit der Kirche verbunden. Die Firmung will diesen Glauben der jungen Christen stärken und sie ermuntern, ihren Glauben auch öffentlich zu leben und zu bekennen.
Start in die Firmvorbereitung
So starteten wir bereits im Herbst 2019 mit der gemeinsame Firmvorbereitung in unserer Pfarrei Heiliger Franz von Assisi. 24 Jugendliche von 14 bis 16 Jahren haben sich für die Firmvorbereitung entschieden. Vorab wurden die Inhalte und Ziele (Katechesen, Treffen, Auswahlprojekte) an einem Infonachmittag aufge-zeigt. In einem Familiengottesdienst am 3. November 2019 stellten sich die Firmlinge dann mittels einer Flamme (Symbol für den Heiligen Geist) der Pfarrei vor. Einige Firmlinge waren dann auch als Helfer dabei, als wir Anfang 2020 noch eine Sternsingeraktion durchführen konnten. Es folgte der erste Firmsamstag Ende Januar. Auf dem Weg zur Firmung, zu einem neuen Menschen, setzten sich die Firmlinge mittels Impulsfragen und einer kreativen Partnerarbeit mit ihrer eigenen Biographie / Identität auseinander. Nach der Mittagspause machte der Film „Blueprint“ die Firmlinge nochmals vertiefend sensibel für die Einmaligkeit eines jeden Menschen als Geschöpf Gottes. Dieser erste Firmsamstag endete mit einem gemeinsamen Wortgottesdienst.
Am 29. Februar 2020 folgte dann ein gemeinsamer Jugendgottesdienst in Biesingen, wo es um Wüstenerfahrungen im Leben ging und wie uns der Glaube da Halt geben / zur Oase werden kann. Anschließend gab es einen Filmabend mit Pizzaessen und Talkrunde im Pfarrhaus. Der Film „Gott ist nicht tot“ (Originaltitel: God`s Not Dead) lud dazu ein, sich mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzten.
Mit Corona kam alles anders…
Der dritte Firmsamstag sollte wieder sehr kreativ werden…Die Jugendlichen sollten zu Bibelversen Bilderrahmen und Wände mit Sprühfarbe gestalten…Doch die Corona-Pandemie war in Deutschland angekommen und der erste Lockdown machte unsere Planungen zunichte…Alle Gottesdienste und gemeinsame Veranstaltungen zur Firmvorbereitung wurden ausgesetzt. Dafür schnell eine WhatsApp-Gruppe aufgebaut, um den Kontakt zu den Firmlingen aufrecht zu erhalten…In einer Videobotschaft gab es Anregungen zum bevorstehenden Osterfest. Die geplante Fahrt ins ehemalige Konzentrationslager Auschwitz musste abgesagt werden. Als „Hausaufgabe“zu Pfingsten mussten die Firmbewerber eine kreatives Bild(nis) zum Thema Heiliger Geist erstellen. Als dann zumindest wieder Gottesdienste möglich waren, gab es ein Taizégebet mit den Firmlingen, wenn auch nur schwach besucht.
Mögliches möglich machen……
Die berechtigte Angst vor Corona und die damit verbundenen Kontakt-beschränkungen haben es uns nicht leicht gemacht. Weitere Aufgaben zu Bibeltexten folgten, der Firmlingstag in Speyer mit Bischof Dr. Wiesemann wurde uns abgesagt und der Firmtermin dann richtigerweise um ein Jahr ver-schoben. Alle hofften auf den Sommer, auf eine Rückkehr zur Normalität…und dass es mit der Pandemie bald vorbei sei. Aber diese Zuversicht schwand mit wieder steigenden Infektionszahlen im Herbst 2020. Somit wurden wiederum Aufgaben per WhatsApp-Kontakt vergeben. Anhand des Kurbuches „Feel the Spirit“ mussten sich die Firmlinge mit Glaubensidolen, ihrem Gottesbild und Glaubensaussagen beschäftigen, die Sakramente in ihrer Bedeutung erarbeiten, andere Formen des Gebets /der Spiritualität kennen lernen und bewusst ein Taizégebet miterleben. In einem Jugendgottesdienst ging es um Dinge, die Leben / Beziehung zerstören und töten können. Und an Weihnachten wurden von den Firmlingen im Rahmen eines Sozialprojektes Weihnachtskarten gebastelt / geschrieben und an Senioren des Altenheims St. Josef überbracht, eine sehr schöne Aktion.
Letze Wegstrecke zum neuen Menschen…
Wir sind am Ende der Wegstrecke zur Firmung angekommen. Im Rahmen der Firmbeichte behandelten wir noch die 10 Gebote und die Themen Schuld und Vergebung. Abschließend feierten wir dann ein Taizégebet mit einer Nacht der Versöhnung (Firmbeichte), es folgten noch Probetermine mit inhaltlichen (letzten) Erklärungen. Und dann, am 26. Juni wurde 22 jungen Christen in 2 Feiern (Ballweiler / Blieskastel) das Sakrament der Firmung gespendet. Dazu durften wir als Firmspender Spiritual Martin Seither begrüßen, in Vertretung für den erkrankten Bischof Dr. Wiesemann. Beide Firmfeiern waren sehr bewegend und wurden jeweils von unseren Jugendchören musikalisch begleitet und aufge-wertet. Ich danke allen, die uns in der langen Vorbereitungszeit mit unterstützt haben, insbesondere den ehrenamtlichen Katecheten Hannah Hilden, Viviane Gummel und Leon Stolz. 2019 bis 2021 war eine doch lange Wegstrecke zur Firmung…. zum neuen Menschen in Gott. Bleibt zu hoffen, dass unsere Firmlinge - trotz Coronaeinschränkungen - gut vorbereitet waren, sich dem Heiligen Geist öffnen konnten und bewusst und aus reinem Herzen „Ja“ zu ihrem Glauben und zu ihrem verantworteten Christ sein sagen konnten, als neue Menschen in Gott.
Bleiben sie alle gesund und behütet.
Herzlichst
GR Joachim Schindler (mit Kaplan Pater Mateusz)
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