Freitag, 17. März 2023
Fastenpredigt mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann
Abschluss der Reihe „Im Puls“ im Speyerer Dom
Speyer. Am Donnerstag, 23. März, 19:30 Uhr, bringt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Predigtreihe „Im Puls“ im Speyerer Dom zum Abschluss. Anknüpfend an das Wort „Ecce homo – Seht, der Mensch!“ aus der Johannespassion (Joh 19,5) beschäftigt er sich mit dem christlichen Menschenbild unter der Spannung zwischen menschlicher Macht und Ohnmacht. Dabei wird es zum einen um aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel oder den Ukrainekrieg gehen, aber auch um aktuelle innerkirchliche Themenstellungen. Die Andacht wird musikalisch von Domorganist Markus Eichenlaub gestaltet, der die Texte durch ausgewählte Orgelstücke und eigene Improvisationen musikalisch illustrieren und vertiefen wird.
Bischof Wiesemann folgt mit seiner Fastenpredigt auf Beiträge von Prof. Dr. Norbert Lammert und Dr. h.c.mult. Annette Schavan. Diese waren auf seine Einladung und die des Domkapitels hin nach Speyer gekommen, um im Dom zu predigen. Ziel der neu initiierten Fastenpredigten ist es, Impulse zu setzen, die zu jener Umkehr einladen, die das Ziel der Österlichen Bußzeit ist. Traditionsgemäß werden dazu auch Prediger und Predigerinnen von außerhalb eingeladen, die einen kritischen Blick auf Kirche und Gesellschaft werfen, um Änderungen anzustoßen.
Die Predigt-Reihe im Dom stand unter dem gemeinsamen Oberthema: „Was ist der Mensch, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8, 5). Damit wurde der Horizont von christlichem Menschenbild, Würde und Verantwortung des Menschen, Solidarität und der Verantwortung für Gesellschaft und Welt abgesteckt, zugleich blieb genügend Freiraum für je eigene Akzente der einzelnen Prediger. Alle Fastenpredigten wurden bzw. werden live auf den Social Media Kanälen von Dom und Bistum übertragen und sind dort auch im Nachhinein abrufbar.
Hintergrund: Zur Tradition der Fastenpredigten
Fastenpredigten haben in der katholischen Kirche eine lange, bis in das 5. Jahrhundert zurückreichende Tradition. In früherer Zeit dienten sie auch der Vorbereitung der Taufbewerber auf den Empfang der Taufe in der Osternacht. Heute sollen sie, entsprechend dem Sinn der Österlichen Bußzeit, den Glauben der Zuhörer intensivieren und sie dabei unterstützen, ihr Leben am Evangelium zu orientieren.
Fastenpredigten sind gewöhnlich länger als eine Sonntagspredigt und werden meist von bekannteren Kanzelrednern, gelegentlich auch von prominenten Laien, gehalten. Thematisch beschäftigen sie sich häufig mit den Grundlagen des christlichen Glaubens sowie Übungen der christlichen Askese, wie sie beispielsweise im Fasten zum Ausdruck kommen. Liturgisch wird die Fastenpredigt allenfalls durch wenige Liedstrophen oder meditative Musik, Abschlussgebet und Segen zu einer Andacht erweitert.
Für das Spätmittelalter, vor Einführung der Predigtpflicht im Sonntagsgottesdienst, sind Fastenpredigten als allabendlicher Brauch von Aschermittwoch bis Ostern bezeugt. Oft wurden sie von Mönchen der Predigerorden gehalten und kamen dem wachsenden Bedürfnis nach persönlich-individuellem Glauben entgegen. Nicht selten enthielten sie eindringliche Beschreibungen der Leiden Christi und drastische Appelle zur Lebensführung der Zuhörer. Heute ist die wöchentliche Fastenpredigt im Rahmen einer thematischen Reihe vor allem im deutschen Sprachraum und in Frankreich verbreitet.
Foto: © Bistum Speyer, Foto: Klaus Landry
Die Fastenpredigt kann man auch im Livestream auf verschiedenen Kanälen des Bistums und des Domes mitverfolgen:
Facebook: https://www.facebook.com/events/965522974437317/
YouTube Bistum: https://youtube.com/live/6DeWfNNxQyM?feature=share
YouTube Dom: https://youtube.com/live/V0A1pR_YVmo?feature=share
YouTube Dommusik: https://youtube.com/live/n6rlqyJ57lk?feature=share
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.dom-zu-speyer.de