Donnerstag, 23. Februar 2023
„Ein Weg der inneren Freude auf das Osterfest hin“
Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Aschermittwoch
Speyer. Am Abend des Aschermittwochs feierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Dom zu Speyer ein Pontifikalamt mit Vesper. Dieser Gottesdienst mit der Austeilung des Aschenkreuzes markierte den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern.
„Die österliche Bußzeit ist kein trauriger Weg, sondern ein Weg der inneren Freude auf das Osterfest hin“, sagte Bischof Wiesemann in seiner Predigt. Es sei ein Weg in die Freiheit, vergleichbar mit dem Zug der Israeliten durch die Wüste in ein neues Land. Wiesemann interpretierte den Begriff „Freiheit“ dreifach: Freiheit für Gott, der befreit – Freiheit für den Nächsten, mit dem wir hoffnungsvoll unser Brot teilen – Freiheit für uns selber, die uns zu unserer eigenen Berufung führt und uns unabhängig werden lässt von all den Verstrickungen unseres Lebens. Er warb dafür, in der Fastenzeit durch Beten, Fasten und Almosen eine neue „Freiheit der Kinder Gottes“ zu erlangen, die dann in der Osterfreude ihre Erfüllung finde.
Als Konzelebranten des Gottesdienstes wirkten Bischof Edouard Sinayobye aus der Diözese Cyangugu in Ruanda und Weihbischof Otto Georgens mit. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahmen die Männerstimmen der Dommusik mit gregorianischen Chorälen und mehrstimmigen Liedsätzen.
Zum Hintergrund: Der Aschermittwoch als Beginn der Fastenzeit
Seit dem Pontifikat Gregors des Großen markiert der Aschermittwoch mit der Ascheauflegung die Vorbereitungszeit auf das Hochfest Ostern. In dieser Zeit, auch „österliche Bußzeit“ genannt, verzichten die Gläubigen bewusst auf Dinge, die ihnen angenehm und lieb sind. Besondere Elemente der Fastenzeit sind in der kirchlichen Tradition neben dem Fasten das Gebet und das Almosengeben. Biblischer Hintergrund für die Festsetzung der Fastenzeit auf 40 Tage und Nächte ist das ebenfalls vierzigtägige Fasten Jesu in der Wüste. Das Ascheauflegen als Zeichen der Bereitschaft zur Umkehr und Buße geht auf Bibelstellen des Alten Testaments zurück. „Ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen, bei Fasten in Sack und Asche, zu bitten.“ (Daniel 9,3). Das Aschenkreuz erinnert an die Vergänglichkeit des Menschen, symbolisiert die Bereitschaft zu Umkehr und Buße und zugleich die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung. Gewonnen wird die Asche aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres.
Foto: © Bistum Speyer / Foto: Yvette Wagner
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.dom-zu-speyer.de