Silbermöwe
Mehr Katastrophen
Klimawandel größere Herausforderung als Corona-Pandemie
Die Inseln der Philippinen wurden innerhalb von wenigen Wochen von mehreren Wirbelstürmen heimgesucht. (Foto: actionpress)
Der Klimawandel wird laut dem Weltkatastrophenbericht 2020 zusehends bedrohlich für die Menschheit. Im vergangenen Jahr wurden demnach 308 Naturkatastrophen verzeichnet; davon waren 77 Prozent klimabedingt, wie aus dem am 17. November in Genf veröffentlichten Bericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften hervorgeht. 97,6 Millionen Menschen waren demnach 2019 von Naturkatastrophen wie Stürmen, Hitzewellen und Überschwemmungen betroffen; 24 396 Menschen kamen ums Leben.
Der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Christian Reuter, sagte: „Der Klimawandel ist langfristig eine größere Herausforderung als die Coronavirus-Pandemie.“ Die Weltgemeinschaft müsse dringend handeln, um die Erderwärmung aufzuhalten. In den vergangenen zehn Jahren haben laut Bericht klimabedingte Naturkatastrophen rund 410 000 Menschen getötet, die Mehrheit davon in armen Ländern. Die Zahl der extremen Wetterereignisse stieg seit den 90er Jahren um etwa ein Drittel (35 Prozent).
Maßnahmen zum besseren Schutz vor den Folgen des Klimawandels müssen laut dem Katastrophenbericht vor allem für besonders bedrohte Menschen in den Küstenregionen greifen. Es müssten lokale Strukturen gestärkt und nachhaltig in die Katastrophenvorsorge investiert werden.