Montag, 25. August 2025
Respekt für jedes Tier

„In Gottes schönster Kirche“, wie Carsten Leinhäuser betonte, fand der Franziskusgottesdienst statt. (Foto: Lea Ochßner)
Beim Franziskusgottesdienst auf dem Hofgut Neumühle in Münchweiler an der Alsenz standen Kühe, Hühner und Co. im Mittelpunkt
Tiere in einem Gottesdienst sieht man nur selten. Beim Franziskusgottesdienst mit Tiersegnung auf dem Hofgut Neumühle in Münchweiler an der Alsenz standen die Tiere jedoch im Mittelpunkt. Während des Gottesdienstes blökt, gackert und fiept es immer wieder laut, und ab und zu ertönt noch ein tiefes „Muh“. Zwei Kühe, vier Schafe, zwei Hühner und mehrere Hunde sind neben vielen menschlichen Zweibeinern die Besucher des Franziskusgottesdienstes am Hofgut Neumühle in Münchweiler an der Alsenz. Dort auf einer Wiese sind ein paar Bänke aufgestellt, der Altar ist ein Strohballen, dahinter steht ein großes Kreuz aus zwei dickeren Ästen. „Wir befinden uns in Gottes schönster Kirche“, sagt Pfarrer Carsten Leinhäuser zu Beginn. „In der Natur.“
Es ist der zweite Franziskusgottesdienst in der Pfarrei Heilig Kreuz Winnweiler, erzählt Gemeindeausschussvorsitzende Denise Schneller. Im vergangenen Jahr hat der Gottesdienst mit Tiersegnung noch auf dem kleinen Vorplatz der Kirche in Münchweiler mit nur wenigen Tieren stattgefunden. Dieses Mal wurde direkt die Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung im Donnersbergkreis als Schauplatz ausgewählt.
Theresa Scheu arbeitet als Tierärztin auf dem Hofgut. Für sie ist in der Beziehung zwischen Mensch und Tier am wichtigsten, dass Menschen egal welchem Tier Respekt gegenüber Respekt zeigen, erzählt sie im Gottesdienst. Der Heilige Franz von Assisi hat gesagt, dass Tiere für ihn wie Schwestern und Brüder sind, erzählt Pfarrer Leinhäuser. „Da bin ich komplett bei ihm“, sagt Scheu. „Für viele Menschen gehören Tiere zur Familie, genau wie für uns auf der Neumühle unsere 434 Tiere, die wir am liebsten jeden Morgen alle persönlich begrüßen würden.“
Pfarrer Carsten Leinhäuser hat seinen Hund Phil dabei, auch wenn dieser schließlich vor lauter Aufregung um die vielen anderen Tiere doch wieder ins Auto gebracht werden musste. „Im Umgang mit Tieren merkt man, dass es bei der Kommunikation nicht immer mit Worten geht“, erzählt er. „Aber wenn wir einen Draht zueinander finden, dann wissen wir, was unsere Tiere brauchen, und sie verstehen uns auch.“ Zum Abschluss wurden alle anwesenden Tiere noch mit Weihwasser gesegnet. (Lea Ochßner)