Dienstag, 05. August 2025
Ein schöner Garten Eden an der Weinstraße

Der Bibelgarten liegt unterhalb und um die Martinskirche in Sankt Martin.

Die Aufnahmen zeigen einige Kostbarkeiten im Bibelgarten, unter anderem Zistrose, Passionsblume und Pistazie. Bilder: der pilger/hm



Oliven, Feigen, Lilien und vieles mehr haben hier eine Heimat: Der Bibelgarten in Sankt Martin wächst und gedeiht schon seit 25 Jahren.
Dass die sonnenverwöhnte Südpfalz das reinste Paradies ist, wissen nicht nur die Einheimischen. Weniger bekannt ist allerdings die Tatsache, dass es hier sogar einen Garten Eden gibt, in dem man sich in Adam und Evas Zeiten zurückversetzen kann. Dieser Bibelgarten in der kleinen Gemeinde St. Martin macht seinem Namen das ganze Jahr hindurch alle Ehre und erweckt nicht nur die Schöpfungsgeschichte, sondern auch viele Zitate des Alten und Neuen Testamentes zu neuem Leben. Außerdem gedeihen hier auch Pflanzen, die wegen ihrer augenscheinlichen Merkmale zu Symbolen des Volksglaubens wurden, etwa die Passionsblume oder der Pater-Noster-Baum.
Initiiert wurde das florale Kleinod von Landschaftsgärtner und Ethnobotaniker Peter Straub, dem es am Herzen liegt, „die biblische Geschichte mithilfe der grünen Protagonisten der damaligen Zeit lebendig zu erzählen“. Dass Mandeln und Oliven, Granatäpfel und Zitronen, Kiefern und Pinien, der Johannisbrot- und der Erdbeerbaum, der Kapernbusch und der Judasbaum sowie viele Getreidesorten und Kräuter, die in der Heiligen Schrift zitiert werden, auch in der klimatisch verwöhnten Südpfalz „direkt aus dem Boden wachsen“, ist Ansporn für immer neue Pflanzungen, stets mit dem entsprechenden Bibelzitat versehen.
Weil Straub und sein knappes Dutzend freiwilliger Helfer im Garten des Herrn jüngst mit dem Ehrenamtspreis der Gemeinde ausgezeichnet wurden, haben sie das Geburtstagsgeschenk direkt in Pflanzen umgemünzt. Zu den Neupflanzungen gehören ein orientalischer Amberbaum, aber auch eine für hiesige Verhältnisse wenig exotische Rebe, der allerdings eine besondere Aufgabe zuteilwerden soll. Mit ihrer wachstumsstarken Hilfe, so verrät Josef Praml, bei dem die organisatorischen Fäden der Bibelgärtner zusammenlaufen, „soll eine runde, tempelförmige Pergola entstehen, die sich im Laufe der Jahre zu einer ganz bestimmt vorbildlichen Laubhütte“ entwickeln wird, aus der man dann, „wie sich das gehört, durch das Laub in den Himmel sehen“ und ein Laubhüttenfest feiern kann. An anderer Stelle soll – ebenfalls als Referenz an das jüdische Erntedankfest – eine Weide gepflanzt werden, genau wie in der Bibel empfohlen: „Am ersten Tag nehmt schöne Baumfrüchte, Palmwedel, Zweige von dicht belaubten Bäumen und von Bachweiden und seid sieben Tage lang vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich!“ (Levitikus 23,40). Neu angelegt wird aber auch ein Ort der Stille, der mit einer Sitzgelegenheit zum Verweilen, Meditieren und vielleicht auch Beten einlädt.
Der Bibelgarten in St Martin ist das ganze Jahr über zugänglich. Eine Beschilderung mit Pflanzennamen und Bibelzitaten ermöglicht individuelles Erkunden.
Kontakt & Führungen
Tourist-Info St. Martin
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stmartin.suedlicheweinstrasse.de